Die Giulietta 2018 / Vorschau Autozeitung

[LCV]

Es gibt noch einen ganz klaren Vorteil: Den Wendekreis.

In unserer Einkaufsstraße sind beiseitig Streifen zum Parken. Mit dem
BMW 633 CSi konnte ich auf der Straße wenden, mit allen Fronttrieblern
brauche ich beide Parkstreifen dazu, was natürlich wegen der parkenden
Autos eher Theorie ist und nur manchmal am Sonntag oder nachts geht.
Bei Frontantrieb kann man zur Schonung der Antriebswellen keinen allzu
großen Lenkeinschlag zulassen. Aber selbst so besteht noch die Gefahr,
dass es die Antriebswelle zerlegt. Ein Nachbar hat bei Minusgraden bei
vollem Lenkeinschlag mit etwas zu viel Gas aus einer engen Parklücke
herausfahren wollen. Es gab einen Schlag und die AW ist abgerissen.

Bei meinem Bedford war der Lenkeinschlag so extrem, dass man über die
Vorderräder schob und einen Gummistrich auf die Straße zauberte. Das war
extra so gemacht, damit Lieferfahrzeuge in der Innenstadt auch noch in die
kleinsten Parklücken kamen. Lustige Geschichte am Rande: Der TÜV-Mensch
wollte das bemängeln und behauptete, wenn man bei 100 km/h bis an den
Anschlag ginge, würde sich das Auto überschlagen X(
Ich habe nur gesagt, ich rufe jetzt direkt seinen Vorgesetzten an. Habe selten
so einen Schwachsinn gehört. Der war aber sowieso irgendwo "behindert".
Er wollte direkt vor mir eine junge Dame mit einer Isetta auf eine Grube
fahren lassen! Die älteren unter uns wissen, was da passiert wäre.

[barchettaristi]

Ich denke mal, wenn man sich der verkürzten Plattform der Giulia bedient und nicht die des Fiat Tipo, ausserdem auch die Motorenpalette der Giulia anbieten möchte wird der Heckantrieb schon ein logische Konsequenz daraus sein.
Man wird sich ja dann auch der Fahrwerksteile, Getriebe usw. aus den Giulia Baureihen bedienen können. Alfa Romeo muss schon einen anderen Weg gehen, wie die breite Masse der Hersteller, schon allein um sich von denen abzuheben, bereit zu sein etwas besonderes zu bieten. Ein Heckantrieb in einen Kompaktsportler wird schon für viele ein Kaufargument sein und wird das "Cuore Sportivo" nochmal unterstreichen. Das wird auch in den Autozeitschriften ein Thema werden und sicher eine gute Werbung für die gesamten Baureihen von Alfa Romeo sein.
Gruss aus Krefeld
Manfred

[Frankg]

Heckantrieb hat in der Alltagspraxis eigentlich nur Nachteile.
Der Antriebsstrang muss längs durchs Auto und mindert den Platz für Passagiere und Gepäck.
Die Wintereigenschaften sind erheblich schlechter, weil das Auto schon beim Anfahren hinten ausbricht.
Wenn man nicht gerade allein auf der Straße ist kommt man dem Nachbarn sehr nahe.
An Steigungen bleibt man bei Vereisung leichter hängen.
Das einzige ist die mögliche Kurvenfreude - die man meiner Meinung nach auf öffentlichen Straßen nicht unbedingt ausleben sollte.
Das Driften im Winter macht Spaß, gehört aber auch nicht auf öffentliche Straßen und schon gar nicht in den Stadtverkehr.
Dass man auch mit Frontantrieb sehr fahraktive Autos bauen kann, hat Lancia mit dem 8.32 ja eindrucksvoll demonstriert.
Warum man sich jetzt mit aller Gewalt diese Nachteile antun will, einer gefühlten Sportlichkeit zuliebe ist mir schleierhaft.
Allenfalls Allrad wurde Sinn ergeben.

Gruß

Frankg

[mv750fan]

Frankg schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Wintereigenschaften sind erheblich schlechter,
> weil das Auto schon beim Anfahren hinten
> ausbricht.
....

...und der FAler strampelt mit den Vorderhufen - nur merkts der 08 15 Fahrer nicht - bis die Fuhre bei der nächsten Kurve geradeaus weiterrutscht und ESP wie wild am Armaturenbrett blinkt.......gefühlvoll am Gas vorausgesetzt ist der HA im Winter einentlich kein Nachteil.
Mit "kurvenwillig" war auch nicht Driften gemeint sondern das Einlenkverhalten - war beim BMW schon 1. Sahne.
Ich kann mich beim Delta 1,9TD auch nicht über schlechte Traktion beklagen, aber so ein HA hätte schon seinen Reiz >:D< Allrad natürlich noch mehr X(.

[Frankg]

Also ich kenne zahlreiche Leute, die auf das Versprechen eines BMW Vertreibers vertraut haben, dass Hinterradantrieb heutzutage im Winter gar keine Nachteile hätte und deswegen von einem Fronttriebler umgestiegen sind.
Alle waren hinterher ausnahmslos entsetzt über das Fahrverhalten.
Zur Klarstellung: ich kann beides fahren. Gutmütiger für ungeübte Fahrer ist aber der Frontantrieb.

Gruß

Frankg

[evo16v]

Stimme Dir in allen Punkten absolut zu, auch Alfa selbst hatte ja mit Alfa 147 und GTV/Spider sehr fahraktive Frontler, die für einen Normalfahrer im öffentlichen Strassenverkehr ganz bestimmt nicht langsamer wie ein Heckler waren und auch nicht weniger Spaß machten.
Ich denke die Überlegungen hin zu Giorgio auch fürs C-Segment fußen auf zwei Faktoren:
Einerseits die einheitliche Produktionstechnik im Werk, eine einzige Plattform heißt natürlich viele Vorteile bei Materialversorgung und Arbeitsverteilung/Abtaktung am Band, auch gewisse Mengeneffekte für die Plattform (wobei das in Summe eher zweifelhaft ist, denn die Heckplattform ist von Haus aus teurer).
Der zweite Punkt ist die Positionierung von Alfa als höherwertig und weg vom alten Filfa-Image, was natürlich, wenn man jetzt wieder eine Fiat Plattform nimmt, eher nicht ins Gesamtkonzept paßt.

Nachdem aber eine Limousine im C-Segment sowieso nicht erste Prio hat wie man aus Italien hört, sondern statt Giulietta wohl eher erst mal ein C-Crossover kommen wird, liegt es natürlich schon ziemlich nahe, dafür die Plattform von 500X/Renegade/Compass zu nehmen und etwas zu verfeinern, nur bliebe es dann in Cassino eben bei zwei unterschiedlichen Plattformen so wie heute auch mit wahrscheinlich getrennten Linien. Aber ob der C-Crossover nach Cassino geht, was man ja auch noch nicht, es ist ein drittes Modell für Ende 18 dort angekündigt, das wird aber wohl eher der E-Suv sein. C-Crossover könnte dann gemeinsam mit anderen Derivaten, nach Rückverlagerung des neuen Pandas nach Tichy, eher in Pomigliano gebaut werden, aber das wird nicht vor Ende 19, Anfang 20 sein können, denn bis 19 läuft der Panda III noch in Pomigliano.

[LCV]

Es gibt wohl kein Konzept, dass nur Vorteile bietet.

Der FA ist gut für Leute, die nur selten mit Winterverhältnissen zu tun haben. Wer aus
dem Flachland kommt und bestenfalls 1 x im Jahr in den Skiurlaub fährt, hat oft mit
Schneeketten noch Probleme, wo einheimische Gebirgler keine haben.
Das FA-Konzept wurde anfangs ja auch nur für leistungsschwache Autos verwendet,
weil man die Antriebseinflüsse auf die Lenkung und die Belastung der Antriebswellen
nicht in den Griff bekam. Inzwischen kommt man damit besser klar, aber ein Antrieb,
der auch noch Lenkbewegungen aushalten muss, wird anfälliger sein als ein HA.

Den Vorteil des fehlenden Kardantunnels hat man inzwischen durch das Verbauen des
Innenraumes längst eliminiert. Ein BMW der 70er Jahre hatte noch richtig Platz, trotz Tunnel.
Den Nachteil des viel größeren Wendekreises beim FA habe ich schon geschildert.

Der FA hat bei starkem Regen den Vorteil, dass Aquaplaning durch kurz durchdrehende
Vorderräder signalisiert wird. Beim HA reißen die Vorderräder den Wasserfilm auf und
ermöglichen den Hinterrädern mehr Haftung. Also kann man schneller fahren als bei den
Verhältnissen gut ist. Aber das sind Kriterien, die eher für ungeübte Fahrer relevant sind.
Wer über die entsprechende Routine verfügt, vermeidet Aquaplaning, egal mit welchem
Konzept.

Natürlich ist der öffentliche Verkehrsraum keine Rennstrecke, aber HA macht auch
ohne Verstöße gegen die StVO mehr Spaß. Gerade im Bayerischen Wald, wo es oft
mehr Schnee gibt als sonst irgendwo in Deutschland, hat man auch mit HA keine
Probleme, wenn man dort wohnt und über die entsprechende Erfahrung verfügt. Probleme
bereiteten im Winter nur die Touristen aus dem Norden, die total überfordert waren.

Was die Traktion angeht, so ist 4WD natürlich noch besser, vor allem mit den entsprechenden
Sperren. Aber auch hier geht Platz verloren, wird das Gewicht erhöht, ebenso der Preis.
Wer nur im Flachland unterwegs ist, braucht das nicht. Bestenfalls Leute, die mit extremen
Winterverhältnissen zu tun haben. Manchmal wäre es aber besser, wenn der ungeübte
Fahrer nicht 4WD hätte. Denn auf den Berg hochkommen, das ist die eine Sache,
wieder heil herunter zu kommen, die andere.

[Frankg]

Also ich wohne in München und bei uns gibt es durchaus relevante Mengen an Schnee.
Wer an den Ausgängen der vereisten Tunnel mit durchdrehenden Rädern steht sind hochmotorisierte BMW und Mercedes.
Einen Fronttriebler habe ich in dieser Situation noch nie vorgefunden.
Ich bin vor dieser schwachsinnigen Winterreifenpflicht jahrzehntelang ohne Probleme mit Sommerreifen und Frontantrieb unterwegs gewesen, ohne je ein Problem zu haben.
Zum Thema Fahrdynamik: Ich bin schon so manchem Boxter auf der Rennstrecke mit dem 8.32 davongefahren. Vor allem in den Kurven. Es kommt halt auf das Gesamtpaket an.
Zum Innenraum. Ich denke dabei an den Mittelsitz hinten. Ich kenne kein hinterradangetriebenes Auto in dem man dort bequem sitzen könnte.
Mein Horrorbeispiel ist der 1er BMW. Der ist viel größer und trotzdem innen enger als unser Punto.

Gruß

Frankg

[LCV]

Ob es immer am Auto liegt? Man muss sich mal die Fahrer anschauen.

Der Tunnel ist mir so was von egal, da ich grundsätzlich mit dem großen
Auto Langstrecke fahre und fast nur mit 2 Personen. Das muss natürlich
jeder nach seinem individuellen Platzbedarf bewerten.

[Manfred]

Moin Zusammen,

nach 2 Käfern, 2 x 127, 126 und 128 Berlinetta hatten wir einen 131 Sport mit Heckantrieb im Fuhrpark.

Einfach herrlich dieser Heckantrieb!!!

Egal ob beim Kurvenverhalten auf trockener Straße oder bei Nässe und kein Problem bei Schnee – damals im Bergischen Land
– Wuppertal, Remscheid und Solingen – alles mit Sommerreifen!!!
Und keine Probleme – und kein Ballast im Kofferraum!

Als „Zweitwagen“ hatten wir dann noch einen Scirocco GLI mit Fronantrieb und sogar mit Winterreifen.
Der Einspritzer machte damals – weil neu – viel Spaß aber der 131er war „wertiger“ in der Ausstattung, beim Motor und beim Fahren.

Der 131er verließ uns dann zur Energiekrise. Ein wenig später auch der GLI, da der im Alter von 3 – 4 Jahren?? schon anfing Blasen am Flügel und den Schwellen zu bilden!!!???

Heckantrieb heute – sehr gerne – nur her damit – und mit Alfa Händlern in meiner Nähe!!!
Nur ist der nächste mindestens 1 Stunde Fahrzeit!!! und der nächste Jeep-Händler auch genauso ebenfalls entfernt!!!

Kaufe die Autos auch in einer „Hinterhofwerkstatt“ und verzichte auf den bombastischen Ausstellungsraum!!!
Aber FCA will uns nicht mehr als Kunden!!!???

Ob das einer von FCA mitliest? – ich denke die haben andere Probleme, als Autos zu in Stückzahlen zu verkaufen ………………………………

Mal schauen

Manfred