Alfa Romeo Stelvio - Progetto 949

[LCV]

Es bestätigt mal wieder meine Prognosen, auch wenn ich lieber daneben gelegen hätte.
Als man großartig tönte, man wolle ein Auto bauen, das den Platzhirschen von ABM
richtig Konkurrenz macht, kam mir nur in den Sinn: "Wovon träumen die nachts?"

Es ist sicher richtig, dass man trotz schlechterem Bekanntheitsgrad außerhalb Italiens
mit derartigem Aufwand eher Lancia zu einer Premiummarke hätte aufbauen können.

Das Lancia-Image passt auch besser zu Premium, ist irgendwie seriöser. Mal abgesehen
von den sportlichen Auftritten hatte man doch in erster Linie Eleganz, Komfort und auch
Innovation verkörpert. Die Zeit der Rallyeerfolge hatte sicher für einen zusätzlichen Schub
geführt, aber inzwischen ist die WRC auch eine Geldvernichtungsanlage geworden, der
Werbeeffekt eher zweifelhaft. Wen interessiert, ob ein VW, Ford oder Citroen gewinnt?
Da war der Wettkampf zwischen Lancia und Audi emotionaler. Ich schaue mir das nicht
mehr an, bekomme lediglich hin und wieder mal mit, was da läuft. Wobei ja bekannt
wurde, dass VW und auch Audi sich aus bestimmten Sportbereichen zurückziehen wollen.
Wenigstens ein schöner Nebeneffekt zu den Betrügereien.

Alfa hatte immer ein sportlicheres Image, aber eben auch ein negatives bezüglich der Qualität.

Nun ist die Frage, ob diese Strategen sich einfach mal wieder vergaloppiert haben oder
ob man ganz bewusst Alfa genau wie Lancia gegen die Wand fährt.

[Delta LX]

Der Aufwand, der da bzgl. Alfa betrieben wurde, ist der Konzeption der RWD-Plattform («Giorgio») und den Alfa-spezifischen neuen Aggregaten geschuldet. Hier wurde also primär ins Produkt investiert. In die Marke respektive die entsprechende Kommunikation braucht FCA nur sekundär zu investieren, da sie im Vergleich zu Lancia erwiesenermassen global einen höheren Bekanntheitsgrad aufweist. Und nach wie vor soll Alfa Romeo in den überseeischen Märkten reüssieren, (West-)Europa und insbesondere IT gelten als Nebenschauplätze. Diesbezüglich sollte man auch die eine oder andere Äusserung Marchionnes oder der Markenverantwortlichen nicht überbewerten (mittlerweile kennt man SM ja und weiss, dass man vieles von dem, was er sagt, nicht unbedingt für bare Münze nehmen sollte). Im Übrigen war und ist Alfa Romeo in IT traditionell schwächer aufgestellt als Lancia; der Exportanteil der «Mailänder» immer höher als jener der «Turiner».

[LCV]

Man sollte auch nicht vergessen, dass zu den recht guten Zeiten des Delta 3 in Italien,
noch eine gewisse Konkurrenz innerhalb des Konzerns bestand. Nun hat Alfa den
"Konkurrenten" Lancia nicht mehr zu fürchten, die Ypsilonreihe konkurriert ja nicht
mit Giulietta und Giulia, hat einen Riesenwerbeaufwand im Vergleich mit Lancia, wird
sogar von der Presse in IT ganz gut bewertet, aber trotzdem läuft es nicht.

Auch wenn Europa und inzwischen Italien dem Herrn SM nicht mehr wichtig sein mag,
aber solche Zahlen sind alarmierend, zumal das ja nicht wirklich alles echte Verkäufe
sind, sondern zum Teil mit Sicherheit Händlerzulassungen.

Das bestätigt nur meine Ansicht, dass es wohl am besten wäre, ganz nach Amerika
zu verschwinden, den europäischen Markt fallen zu lassen, aber auch die Produktion
dahin zu verlagern, wo man die Autos in ausreichender Menge verkaufen kann. Das ist
zwar schlecht für Italien und die Mitarbeiter dort, aber die haben ja auch mit Hilfe der
Gewerkschaften selbst dazu beigetragen, dass die Produktivität nicht so toll ist.

[lanciadelta64]

Du weißt, ich mag die Giulia, und wie. Sie ist "mindestens" genauso gut wie die Konkurrenz, sieht "schöner" aus (zumindest für mich) und bietet viel Auto fürs Geld, aber es fehlt halt am Image. Hätte die Giulia ein BMW-Logo, oder noch "besser", die vier Ringe, sie hätte hier wie eine Bombe eingeschlagen.

Aber verzeihe mir die Nostalgie, denn ich erinnere dich, mit welcher Begründung man Lancia eingestanzt hat und auch früher wurde Lancia stiefmütterlich behandelt, obwohl man im Endeffekt nicht schlechter verkaufte als Alfa. Mehr noch, da man für Alfa in Vergleich zu Lancia immer gleich "alles" zur Verfügung stellte, sogar kurzerhand einen angeblich zuerst "exklusiv" Lancia vorbehaltenen Motor als erstes in Alfa (!59er nebst Derivaten), deutlich mehr für Werbung ausgab, heißt das, dass man Alfa weit mehr Verluste gewähren ließ als Lancia, was für mich den Umkehrschluss zulässt, dass es bei FCA schon "immer" eine Alfa-Lobby gab.

Verstehe mich nicht falsch, ich bin nicht über die aktuellen Zahlen erfreut, weil ich im Prinzip das ja "vorhergesehen" habe, weil in Italien Alfa weit problematischer zu positionieren ist, als es Lancia war und ist. Ich hoffe wirklich, dass die Giulia weltweit auf die nötigen Zahlen kommt, denn sie hat es verdient und ist sicherlich eines der besten Produkte, die FCA in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Sie hat alles, was eigentlich einen Erfolg ausmachen würde, wäre da nicht der "falsche Pass" (Herkunft).

In meinem abruzzischen "Exil" und auf den Strecken, die ich im Moment befahren muss, habe ich erst eine Giulia gesehen. Zusammen mit dem aus einem Nachbarort sind das bisher 2. Einziges, was hier auffallend "anders" ist, ist die scheinbare Vorliebe für den Tipo Hatch. Während bei uns vor allem die Limo zu sehen ist, während der Hatch immer noch sich rar macht, sieht man hier schon genauso viele Hatchs wie Limos, allerdings, anders als bei "mir", noch keine Komis.

Am Ende ist es eh egal, wie viele Giulias hier verkauft werden, solange die Giulia woanders auf die nötigen Stückzahlen kommt.

[mefisto2011]

Ich weiß nicht, was man hier erwartet? Sollen die im Monat 3000 Giulias in Italien verkaufen oder was? Stehen doch auch jetzt noch nicht alle Versionen zur Verfügung oder sehe ich das falsch? Offensichtlich erfüllt die Giulia die Vorgaben ihrer Macher, das ist doch schon mal wichtig.

[evo16v]

Weil die Giulia die Erwartungen erfüllt, deswegen gibt es jetzt schon Sonderprämien, Km 0 Angebote mit 20% Nachlaß, Lieferung eines Bestellautos innerhalb von 3 Wochen usw.?
Erflgreich im ersten Verkaufsjahr hat andere Symptome. Und on die noch kommende Veloce mit 280 PS in Italien angesichts der Superbollo ab 250Ps noch groß was ändrn wird?
Mit den 150/180 Ps Diesel Versionen ist doch in Italien das am Markt, was sicher 90% ausmachen wird im Verkauf. Ok, eine Twinair Gas-Version zum halben Preis eines 150PS Diesels könnte vielleicht noch was bringen stückzahlmäßig, aber ob das kommen wird? >:D<

[mp]

Gegenfrage, wenn Italien und Westeuropa für die Giulia nicht so wichtig sind.. Warum in alles in der Welt sollen die Amis ein Auto was sich in Heimatland schlecht verkauft, plötzlich zuhauf kaufen.?
Mit welcher Begründung soll das dort besser klappen als in Heimatland bzw. in Europa. Warten die Amis auf einen italienischen Heilsbringer, namens SUFF-Stelvio welcher für sie,noch einen Meter zu kurz ist, fahren zu dürfen. Oder eine Limo welche so ein ganz anderes, hhhmmmmm …..rot, alfarot hat, das sie von heute auf morgen auf BMW und Mercedes verzichten.???? Sind die Amis so viel klüger oder doch so …... Kann es mir wer erklären.?
PS..
Anlässlich der Eröffnung des Arese Museum verkündete Herr M. das Alfa bis 2018 sieben weitere Modelle bringen wird und 400.000 Einheiten verkaufen will.
Hoffe er tritt dann endlich ab wenn er seine Zahlen nicht erreicht.

[Ralph Cellini]

Anbei ein AB Bericht über die Vorstellung des Stelvio http://www.autobild.de/artikel/alfa-rom ... 28213.html

Das Video zeigt anschaulich das bullige Design des Fahrzeugs. Gefällt mir ausgesprochen gut !


Grüße Ralph

Thesis V6 3.2 arese/busso

[evo16v]

mp schrieb:
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> Gegenfrage, wenn Italien und Westeuropa für die
> Giulia nicht so wichtig sind.. Warum in alles in
> der Welt sollen die Amis ein Auto was sich in
> Heimatland schlecht verkauft, plötzlich zuhauf
> kaufen.?

Weil Amis positiv gesagt, wesentlich aufgeschlossener ggü. Änderungen sind, oft mal was Neues anderes wollen, andersrum negativ ausgedrückt keine große Markenbindung haben. Infinity, Lexus, Accura, große Hyundai Limousinen in der Größe einer S-Klasse mit 5L V8, wird dort alles gekauft und oft relativ strk, in Europa sind das alles Ladenhüter. Ich kann mir vorstellen, daß das die Motivation von Marchionne und Bigland ist, könnte aufgehen, könnte auch nicht, aber wenn so was aufgeht dann dort und in China, Europa ist einfach viel zu fest gefahren in Traditionen und Vorschriften (wie Fuhrpark-Policies etc.) und dieser Angeber-Denken. Und das ist so wie Bernardo eben schreibt, Du fährst mit einer Giulia zwar mit einem Top-Auto vor, aber ausser ein paar Spinnern (die eben einfach hoffnungslos italophil oder auch anglophil sind, Jaguar steht doch in Europa vor dem selben Problem) sagt die Masse 'was ist das für einer, kann der sich keinen Audi oder Mercedes kaufen'. Nachdem also dieser Faktor fehlt, kauft auch keiner das Auto unfd genau in dem Punkt sind Amis eben deutlich lockerer und flexibler.

[Delta LX]

«… Oder eine Limo welche so ein ganz anderes, hhhmmmmm …..rot, alfarot hat, das sie von heute auf morgen auf BMW und Mercedes verzichten.???? …» - Ach, wie wenn BMW und Mercedes das absolute Nonplusultra wären, auf das der «Ami» nicht verzichten kann, ansonsten er automobil nicht mehr leben könnte. Schon einmal daran gedacht, dass es einen freien Markt und entsprechenden Wettbewerb gibt - auch und gerade in Nordamerika? Deiner Meinung nach erdreistet sich FCA also, den «Amis» Alternativen zu den (selbsternannten) deutschen «Ikonen» anzubieten; was für ein Frevel aber auch, echt…

Nun, wir werden sehen. Gut möglich, dass der «Ami» nach Jahrzehnten mit BMW und Mercedes einfach 'mal Lust auf 'was anderes hat, wenn ihm der Sinn nach einem Importfabrikat steht (apropos, da gibt's ja noch Lexus, Acura und Infiniti, und diese Marken gelten in Nordamerika definitiv als gleichwertige Altenativen zum deutschen Einheitsbrei). Und besieht man sich die erfolgreiche Rückkehr Maseratis auf die nordamerikanischen Märkte, so ist eine Wiederholung im Falle Alfa Romeo keinesfalls auszuschliessen…